Vertrauen in den Partner kann durch unterschiedliche Dinge erschüttert werden – bei dem einen Paar ist es der heimliche Blick ins Handy des Anderen, bei dem anderen Paar ist es ein Treffen mit dem Ex-Partner, beim dritten Paar der Seitensprung. Für eine vertrauensvolle Bindung ist es wichtig, dass die Regeln der Paarbeziehung von beiden Seiten aufgestellt und eingehalten werden. Wenn dies gelingt, kann eine Form von Vertrauen aufgebaut werden, die mehr beinhaltet als das „Kummerkasten-Vertrauen“ – ein „Du kannst mir alles erzählen“ ist zwar schön, aber in der Paarbeziehung letztlich zu wenig. Vertrauen bedeutet hier vielmehr: Ich kann darauf vertrauen, dass mein Partner meine Probleme so wichtig und ernst nimmt wie seine eigenen. Ich kann darauf vertrauen, dass er für mich da ist, mir zuhört und mir versucht zu helfen. Über einen längeren Zeitraum hinweg können solche Erfahrungen in der Partnerschaft zu einer sicheren Bindung führen, die sogar negative bzw. unsichere Bindungserfahrungen aus der Vergangenheit in den Hintergrund rücken lässt.